10. Februar 2017
Scharf bleibt Antworten schuldig
Freie Demokraten sehen die Umweltministerin in der Nationalparkfrage nach wie vor konzeptlos
Die Freien Demokraten Unterfranken zeigen sich vom Nationalpark-Gipfel in Aschaffenburg enttäuscht. Das eingeforderte Konzept für einen möglichen Nationalpark im Spessart blieb die bayerische Umweltministerin Ulrike Scharf auch heute schuldig.
Dazu der FDP Bezirksvorsitzende Karsten Klein, der in seiner Funktion als Aschaffenburger Stadtrat ebenfalls an den Gesprächen teilgenommen hat:
„Heute hat sich gezeigt, dass Frau Scharf und ihr Ministerium nach wie vor konzeptlos sind. Die Ministerin macht wage Zusagen und Versprechungen mit dem Versuch, es allen irgendwie recht zu machen. Harte Fakten hat sie nicht geliefert. Weder gab es konkrete Aussagen zur Zukunft der Holzrechtler, noch hat man sich Gedanken über die Auswirkungen auf die Holzindustrie gemacht. Weder gibt es Eckpunkte für ein Schutzkonzept, noch eine Regelung zur Begehung des Parks.“
An den heutigen Termin hatten die Freien Demokraten die Erwartung geknüpft, dadurch die Nationalparkdebatte versachlichen zu können. Dazu Klein:
„Natürlich werden wir den Prozess und die Diskussionen um den Nationalpark auch weiterhin konstruktiv-kritisch begleiten. Zur, von der Ministerin selbst geforderten, Versachlichung der Debatte, hat der heutige Gipfel allerdings keineswegs beigetragen. Hier hat Frau Scharf eine Chance vertan.“
Die Freien Demokraten haben einen Nationalpark im Spessart bereits zu Beginn der Diskussionen abgelehnt. Schon den grundsätzlichen Gedanken eines Nationalparks sieht Klein im Spessart nicht erfüllt:
„Die International Union for Conservation of Nature and Natural definiert einen Nationalpark als Schutzgebiet, dessen Naturraum mitsamt den vorkommenden Arten und Ökosystemen langfristig geschützt und bewahrt werden soll. Ein Nationalpark im Spessart würde genau den gegengesetzten Effekt haben. Durch die fehlende Bewirtschaftung würde das über Jahrhunderte gewachsene Ökosystem verändert. Die einmaligen Eichenbestände würden verschwinden, die Artenvielfalt sinken. Einen Spessart wie wir ihn jetzt haben, wird es dann nicht mehr geben. Bewahren heißt im Falle des Spessarts nachhaltig bewirtschaften.“
Helmut Kaltenhauser (FDP, Mitglied im Aschaffenburger Kreistag) und Karsten Klein im Vorfeld des Gipfel-Gesprächs